Ehrlich gesagt habe ich lange überlegt, ob und wie ich das in meinen Blog schreiben möchte, habe mich dann aber dazu entschieden nicht so viel darüber nachzudenken. Ich habe diesen Traum von einem Offenen, offenen und ehrlichen Internet. Ein Internet das nichts versteckt und auch nichts auslässt. Wo eben nicht nur ausschließlich die tollen und aufregenden Erlebnisse gesehen werden, sondern ein Ort an dem man sich so zeigt wie man eben ist. Also muss ich selbst auch ehrlich sein und sagen:
Heute habe ich mich stellenweise wirklich kacke gefühlt.
Wenn man in ein neues Land kommt und alles fremd und neu ist, dann kommt man glaube ich in so einen aufgeregten Modus. Irgendwie auch Alarmbereitschaft vielleicht. Auf jeden Fall hat man nicht so viel Zeit zur Ruhe zu kommen. Heute bin ich glaube ich zum ersten Mal zur Ruhe gekommen. Heute war einfach die Luft raus.
Die letzten Wochenenden war immer viel los. Wir haben Dinge unternommen und neue Leute kennengelernt. Dieses Wochenende war einfach nichts. Wirklich nichts spannendes. Und das ist auch gut so. Aber man muss eben aufpassen, dass man dann nicht plötzlich in so ein leeres Loch fällt.
Es fühlt sich ein bisschen an, wie wenn man gegen die Hände einer Person drückt die gegenhält und diese Person dann plötzlich die Hände wegzieht. Da haut’s einen erst mal auf die Nase, wenn man nicht aufpasst. Und ziemlich genau so habe ich mich heute gefühlt. Einfach antriebslos.
Ich muss gestehen, dass mir die zwei Sonnenstunden des heutigen Tages sehr gut getan haben. Es waren aber eben echt nur zwei. Das ist nicht besonders viel, wenn einem irgendwie die eigene Kraft ein bisschen ausgegangen ist.
Dann kamen wieder die grauen Wolken, die den Himmel in diese immer gleichen Farben drücken.
Normalerweise hilft mir dann immer ein bisschen Sport. Also los geht’s. 15 Minuten Beinworkout später fühle ich mich immer noch kacke. Zusätzlich dazu tun mir jetzt auch noch die Beine weh. Toll.
Es fühlt sich einfach immernoch so an, als würde ich mich am liebsten den ganzen Tag unter meinen drei Decken vergraben und nicht herauskommen. Und ich bin mir sicher, dass es dort auch ziemlich beschissen ist. Ich möchte mit niemandem reden. Die können mir sowieso alle nichts sagen was ich nicht eh schon wüsste. Das ganze Anders hier braucht anscheinend doch mehr Energie, als ich manchmal bemerke in all dem Trubel.
Nächster Versuch. Zucker. Wir pflücken Zitronen von unseren Bäumen und Julia hilft mir beim Saft machen. Dann noch ein bisschen Panela hinein. Schmeckt eigentlich garnicht so schlecht. Ich weiß es ist vielleicht nicht die beste Methode, aber manchmal können so kurzkettige Kohlenhydrate den inneren Motor wieder ein bisschen in Schwung bringen. Klappt aber leider auch nur so semi-gut.
Vielleicht soll heute einfach so sein. Das Leben kommt eben in Wellen und es wird bestimmt auch wieder bergauf gehen. Darin habe ich ein ganz festes Vertrauen.
Das ist aber trotzdem kein Grund unsere Web-Lernstunde mit Edwin und Julia heute abzusagen.
Wir beschäftigen uns damit wie das Internet funktioniert und wie Webseiten aufgebaut sind. Edwin ist ganz begeistert davon, dass er jetzt weiß wie man den Text jedes beliebigen Tweets oder Facebook-Posts einfach so ändern kann.
Mit jemandem gemeinsam zu lernen ist doch immer wieder etwas, das mir Freude bereitet. So gut kenne ich mich zum Glück schon.
Auch wenn das miese Gefühl im Bauch noch immer nicht ganz weg ist, war heute also eigentlich kein außerordnetlich blöder Tag. Manchmal ist es eben so und das ist auch in Ordnung.
Auf dem letzten Foto ist übrigens die Henne zu sehen, die jeden Tag wieder lieber auf dem Fenster der “casa blanca” schläft als im Stall. Unsere Verhandlungen mit ihr gehen weiter.
Lieber Felix, es gibt immer Tage die sind so und andere Tage, die sind so …..anders. Das Leben ist einfach im Fluss. Es ist schön, von Dir zu lesen, von Dir zu hören und Dich zu sehen. Ich wünsche Dir einen schönen Tag, mit mehr Sonnenstunden und Zeit die Du mit Menschen teilen kannst.
Tough times don’t last 🙂 – tough people do 💪