Die dümmste Idee gewinnt
Die dümmste Idee gewinnt

Die dümmste Idee gewinnt

Lesedauer 4 Minuten

Irgendwie lässt mich das Mathe-Problem von gestern nicht los und obwohl ich um 09:00 erst knappe 5 Stunden mit schlafen verbracht habe, stehe ich auf und setze mich wieder an die Berechnung von dieser vermaledeiten Ausgleichsgeraden. Ich habe das Gefühl, dem ganzen schon immer näher zu kommen.. Aber so ganz habe ich es noch nicht. So ein Schmarrn.

Anschließend schneide ich mir die Haare. Die waren einfach schon viel zu lang. Haare in den Zopf, ein bisschen zurechtlegen, schwuppdiwupp und weg sind sie. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz, wofür ich da einen Friseur oder eine Friseurin bezahlen soll. Mir gefällt mein neuer Haarschnitt auf jeden Fall.

Kurz gefrühstückt und jetzt geht es zu Edwin, denn ich hatte vorher nämlich schon eine blöde Idee. Schwimmen und zwar in unserem dorfeigenen Fluss.

Gesagt getan. Wir stehen also in Edwins Lokal und fordern ihn und Talisman dazu auf uns zu begleiten. So wie sie sind. Das nimmt Edwin sehr ernst. Fünf Minuten später stehen wir mit voller Montur im Wasser. Vorher umziehen ist etwas für Anfänger.

Nächste blöde Idee ist ein Bauchfleck-Kontest. Die Regeln sind denkbar einfach und bescheuert. Wer den am schmerzhaftesten aussehenden Bauchfleck hinlegt, gewinnt.

Ganze 20 Minuten verbringen wir in dem schon recht frischen Wasser, bis wir uns dann wieder auf den Heimweg machen.

Ohne uns etwas anmerken zu lassen, marschieren wir tropfnass durch die Straßen von Mindo und singen dabei “The lion sleeps tonight“.

Bei Edwin angekommen kommt uns die nächste bescheuerte Idee. Umziehen und dann nochmal in den Fluss schmeißen. Und weil keine schlechtere Idee mehr kommt, wird das auch gemacht.

Julia und ich machen uns auf den Weg nach SALEM, um unsere tropfnasse Garnitur erstmal in den Trockner zu stecken. Als wir beide in Unterwäsche vor unseren Zimmern stehen fällt uns auf.. Wir haben die Schlüssel bei Edwin vergessen.. Ich ziehe mir also nochmal die nassen Sachen an (weil andere habe ich nicht) und laufe die Schlüssel holen.

Edwin unterrichtet mich von ihrem neuen Plan. Ihnen ist schon etwas kalt, deswegen sollen wir doch bitte Pullis mitnehmen.

Tja.. Stellt sich heraus, dass mit Wasser vollgesogene Pullis auch nicht wahnsinnig gut wärmen. Wir stehen also ein zweites Mal in voller Montur (diesmal mit Pullis) im Fluss.

Eine Blödheit habe ich aber noch. Eis. Das habe ich vorher im Geschäft erstanden, dann zwar vergessen mitzunehmen, aber sie haben es für mich aufgehoben, damit ich es dann in den Fluss mitnehmen kann.

Es schmeckt und wir müssen wohl echt ein ziemlich lustiges Bild abgegeben haben. Aber das war uns herzlich egal. Wir hatten sehr viel Spaß.

So gerne ich auch Fotos gemacht hätte.. Ihr müsst es mir wohl einfach glauben, weil ein Handy in den Fluss mitnehmen ist dann ja wohl wirklich keine gute Idee.

Und eigentlich dachte ich, dass der leicht bescheuerte Teil von heute damit auch vorbei ist.. Tja.. Falsch gedacht..

Im Dorf ist gerade ein kleiner Rummelplatz. Den können wir mit Edwin und den Amigos natürlich nicht auslassen.

Gesagt getan. Wir schmeißen Ringe auf Flaschen (treffen natürlich nichts), spielen ein paar wirklich hitzige Partien des hiesigen Tischfußball-Ablegers und beschließen tatsächlich am Ende uns auf die Riesenschaukel zu trauen.

Jede Österreichische TÜV-MitarbeiterIn wäre bei diesem Anblick sofort in Ohnmacht gefallen, aber nach unseren ausgiebigen Analysen und unter Anbetracht des schlagenden Faktes, dass in der letzten halben Stunde auch niemand auf dem Ding gestorben ist trauen wir uns auch.

Wir zwängen uns zu sechst in einen 1,5 Quadratmeter großen Käfig. Dass wir uns fast nicht mehr bewegen können wird uns erst später positiv auffallen. Dann geht es los. Mit einem Automotor (wie auf dem Bild zu sehen) wird angetaucht. Das Konzept ist einfach. Der Reifen hat normalerweise keinen Kontakt mit dem Schiffboden, diesen kann die steuernde Person allersings mit dem Ziehen eines Hebels leicht herstellen. Dann muss nurmehr Gas gegeben werden und der Reifen taucht die Schaukel an. Damit der sich drehende Reifen dann nicht bremst, wird er einfach beim Zurückschaukeln wieder gesenkt und das Spiel geht von vorne los.

Es ist schon ein verrücktes Gefühl, in dem Käfig da hin und her zu schaukeln. Und ziemlich lang sogar.

Als wir nach der Fahrt die Sicherung entdecken, die die ganze Zeit dafür gesorgt hat, dass die Käfigtüre nicht aufgeht freuen wir uns schon sehr ,dass wir nicht gestorben sind.

Danach schauen wir noch einen Film bei Edwin.

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