Die Welt sehen
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Lesedauer 2 Minuten

Ein paar Gedanken vom letzten Samstag:

Schon komisch.. Da schmeißt man sich selbst einfach einmal komett aus seinem Leben raus und springt ins kalte Wasser. In ein anderes Land, zu anderen Menschen, anderen Bräuchen und anderen Energien.
Und es dauert garnicht lang, da hat man plötzlich ein neues Leben. Nicht, dass das alte plötzlich weg wäre, aber es wachsen neue Dinge. Schöne und weniger schöne. Innen drinnen bin ich noch der selbe Mensch, der in Wien Schwechat in das Flugzeug eingestiegen ist, aber um mich herum dreht sich die Welt plötzlich ganz anders als vorher. Sie hat ihre ganz eigenen Qualitäten und ich kann mich auch in dieser Welt wohlfühlen.
Es ist spannend zu beobachten, welche Teile meiner Persönlichkeit plötzlich anfangen mit der Außenwelt zu kommunizieren. Manche, die ich noch garnicht gekannt habe und die für mich komplett neu und überraschend sind. Aber auch manche, die ich sehr wohl kenne, die sich aber auf ihre ganz eigene, neue Art und Weise einbringen.
Ich fühle mich wohl. Aber nicht auf die gleiche Weise wie zu Hause. Es ist ein anderes Wohlfühlen. Ich kann es nicht vergleichen.
Die Menschen hier kennen einen Felix, den sonst niemand kennt. Einen Felix ohne Geschichte. Nur das Produkt. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Es ist wohl einfach so.
In meinem Kopf kreisen so viele Gedanken darüber, wer ich eigentlich bin. Ich dachte immer, ich habe eine sehr klare Vorstellung davon, aber hier werden meine Ideen und Vorstellungen auf eine ganz neue Art und Weise herausgefordert. Das habe ich mir ja auch so sehr gewünscht. Aber auch wenn ich damit gerechnet habe, ist es deswegen nicht unbedingt einfacher.
Es ist wie, als würde ich mich plötzlich in den Spiegel schauen und einen anderen Felix sehen. Ein Felix, der immernoch ich ist, der meine Werte teilt und meine Gedanken spürt, aber ein Felix der sie anders lebt. Es ist spannend mit diesem anderen Felix zu quatschen. Er hat interessante Ideen und ganz eigene Energien. Energien, die zu Hause nie da waren, während gleichzeitig manche der bereits bekannten Energien nicht mehr so zu finden sind wie früher.
Ich weiß noch nicht, ob ich alles von diesem anderen Felix auch so gut finde. Das wird sich wohl erst zeigen. Aber es steckt anscheinend irgendwo in mir drinnen.
So, als würde man plötzlich seine alte Werkzeugkiste neu Ordnen. Danach kennst du nicht mehr nur die fünf Werkzeuge, die du ständig verwendest. Du kennst jetzt auch die anderen 20, die bis jetzt nur verstaubt sind. Du weißt, wofür du sie verwenden könntest, auch wenn du noch nicht sehr geübt darin bist. Vielleicht helfen sie dir ja irgendwann. Und wer weiß, vielleicht findest du beim nächsten Kramen in deiner Werkzeugkiste ja noch einmal ganz unbekannte Fähigkeiten.

3 Kommentare

  1. Gerrit

    Für mich ist es großartig, dass wir, wenn wir das möchten und auch zulassen, unser ganzes Leben lang immer wieder neue Fassetten an uns kennenlernen dürfen. Nicht immer ist das leicht und angenehm aber immer spannend und unser Blick wird weiter.
    Ich bin sehr beeindruckt von Dir, dass Du das schon so wahrnehmen und auch ausdrücken kannst und wünsche Dir, dass Du noch viele Werkzeuge finden und ordnen kannst, denn ich bin ein Fan von allen diesen Teilen (typisch Mütter…..)

  2. Eva Richter

    Lieber Felix,
    diese Gedanken finde ich großartig und sie inspirieren mich, vielleicht auch meine Werkzeugkiste auszuräumen und die Dinge neu zu ordnen – hab heute das Gefühl, das wäre wieder einmal an der Zeit. Alles Gute dir und viele Grüße!

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