Kurze Pause
Kurze Pause

Kurze Pause

Lesedauer 2 Minuten

Es ist halb 12 in der Nacht. Mein Bett ist warm und draußen tropft der Regen auf die Blätter und den Kiesweg. Durch meinen zugezogenen Vorhang sehe ich schwach das Licht der nächsten Straßenlaterne durchschimmern. Ich kann nicht schlafen. Das passiert mir normalerweise nie. Aber heute schon.

Warum kann ich nicht ganz sagen. Mein Kopf dreht sich etwas, aber das stört mich sonst nie. Ich denke über die Zeit nach. Die Zeit, die ich schon hier, am anderen Ende der Welt verbringe und die Zeit, die mir hier noch bleibt.

Ich denke darüber nach, wie sich das wohl anfühlen wird wieder zu Hause zu sein. Was 8ch wohl als erstes machen werde.

Ich habe mir erlaubt die Social-Media-Prodile meiner Vorfreiliwilligen anzusehen. Oh sie sich wohl auch so gefühlt haben wie ich jetzt?

Irgendwie bleibt mir ja doch noch lange, aber die Wochenenden müssen wir jetzt schon aufteilen. Alles geht sich nicht mehr aus bis wir fahren.

Aber vielleicht ist es auch garnicht das, was mich beschäftigt. Vielleicht ist es einfach die kleine Pause, die mich kurz innehalten lässt.

Über mir Tropfen die Regentropfen auf das Dach. Ich höre die Luft durch meine Nase aus meinem Körper hinaus- und hineinfließen. Ich bin einfach. Denn der Tag ist schon vorbei. Jetzt passiert nichts mehr. Ruhe. Ich genieße den Moment. Einfach nur dazuliegen und nichts zu machen. Nichts denken zu müssen. Losgelöst von den Aufgaben und Routinen des Tages. Einfach nur sein.

Morgen um 07:00 habe ich ein Meeting mit Österreich ausgemacht. Ob mich das wohl stressen sollte? Vielleicht ja. Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit meiner Arbeit. Aber vielleicht können wir da gemeinsam morgen etwas besser die Richtung vorgeben. Dann tue ich mir bestimmt auch etwas leichter.

Es ist ein komisches Gefühl, das ich habe. Ich Stelle mir vor, wie ich an meinem ersten Tag zu Hause auf den Anninger radle. Das habe ich auch an meinem letzten Tag zu Hause gemacht. Auf den Aussichtturm hinauf und mich einfach nur hingesetzt. Die Landschaft beobachtet. Ich erinnere mich noch an das Gefühl. Ob es wohl das gleiche Gefühl sein wird, wenn ich wieder da bin? Vermutlich nicht. Aber wie werde ich mich fühlen? Überwältigt? Glücklich? Angekommen? Am falschen Ort? Werde ich weinen? Oder lachen? Oder nichts von alledem, weil ich meinen Plan bis ich zu Hause bin schon längst wieder vergessen habe?

Ich weiß es nicht.. Das ist also noch eines der Dinge, die ich nicht weiß.. Ich habe das Gefühl, mit jedem Ding das ich über mich lerne kommen mindestens zwei Dinge dazu, die ich noch über mich herausfinden muss.

So viele Gedanken. Ich komme wieder zurück zu meinen Tropfen vor dem Fenster. Eine Grille höre ich auch. Meine Decken sind warm und mein Kopf schwer und das Licht, das ich durch meinen zugezogenen Vorhang sehe, leuchtet mich langsam in den Schlaf..

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert