Ich weiß, dieses Thema findet man auch in hundert büchern und gefühlt jeder schlaue Mensch auf dieser Welt hat sich irgendwie in der einen oder anderen Form schonmal dazu geäußert.. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass es immer nur auf einer ganz ideologischen Ebene behandelt wird und deswegen möchte ich auch meine Gedanken dazu teilen, die vielleicht doch ein bisschen anders sind.
Es geht darum, wohin und vor allem an wem ich meine Energie schenke.
Aber von vorne. Ich habe das gefühl, dass es uns schon so oft eingetrichtert worden ist, dass wir es alle nicht mehr hören können. “Mach etwas gut und jemand wird dich dafür loben”. Und das macht dann ein gutes Gefühl in uns.
Warum? Weil es eine Form ist, die Energie die ich in etwas gesteckt habe wieder zurück zu bekommen. Ich mache etwas, gebe mir Mühe und jemand anderer gibt mir dann ein Stück von der Energie, die ich gerade für die Person aufgewendet habe zurück. Und das Konzept ist auch garnciht schlecht. Ein einfacher Kreislauf, der in so vielen sozialen Systemen eingraviert zu sein scheint.
Um nur ein paar zu nennen:
- Das Schulsystem: Ich schreibe einen guten Test und mein Lehrer oder meine Lehrerin belohnt mich mit Energie in Form von einer guten Note
- Der Arbeitsmarkt: Ich leiste gute Arbeit für meine Chefin oder meinen Chef und sie belohnen mich mit Energie in Form von Geld oder Lob
- Diese typischen oberflächlichen Freundschaften: Ich mache etwas cooles, oder sage etwas schlaues und ernte Energie in Form von Anerkennung oder Prestige
- Viele Mechaniken in einer Beziehung: Ich gewöhne mir etwas an, weil es meinen Partner oder meine Partnerin glücklich macht und bekomme in Folge die Energie wieder von ihm oder ihr zurück
- Social Media: Ich mache ein schönes Foto, damit es meine Followern gefällt und bekomme dann Energie in Form von Likes und Kommentaren zurück
- Mein Blog: Manchmal schreibe auch ich Blogartikel weil ich weiß, dass sie gut ankommen werden und ich durch die Reaktionen der Leute wieder Energie zurückbekomme
Also ich möchte auch garnicht so tun, als wüsste ich jetzt alles und könnte mich selbst aus dem System komplett herausnehmen. Das stimmt nämlich nicht.
Und ich möchte auch garnicht diesen Kreislauf so stark kritisieren, weil es kann auch sehr sehr schön sein jemandem etwas gutes zu tun und dann in Folge Energie zurückzubekommen. Wirklich gefährlich wird es nur dann, wenn das meine einzige Form ist an Energie kommen zu können.
Weil im besten Fall funktioniert es nämlich so: Ich mache etwas und schicke meine Energie zu dir, du empfängst meine Energie, findest es toll und schickst anschließend deine Energie wieder zu mir zurück. Die kann ich dann wieder empfangen.
Vielleicht hast du auch schon die Gefahrenstelle gesehen. Also eigentlich sind es mehrere. Weil was ist, wenn du meine Energie garnicht empfangen kannst, weil ich sie vielleicht auf eine Art und Weise losgeschickt habe, die du nicht verstehst? Oder was ist, wenn du sie sehr wohl empfangen hast, aber sie für dich etwas ganz anderes bedeutet. Vielleicht etwas garnicht so positives für dich. Oder vielleicht ist auch das alles nicht passiert und ich verstehe deine Energie einfach nicht.. Das kann alles passieren und der Kreislauf aus von mir zu dir und wieder zu mir wird unterbrochen.
Ich weiß ehrlich nicht genau, ob das für irgendjemand anderen Sinn macht, außer für mich. Alles was ich sagen möchte ist, das wenn ich etwas für jemand anderen mache und mir im Gegenzug etwas zurückwünsche kann es sehr gut passieren, dass die Energie in dem Kreislauf irgendwo verloren geht und ich eben nichts zurück bekomme.
Und das geht schon. Man hält das schon aus ein paar mal und ein paar mal öfter auch. Aber wenn ich irgendwann draufkomme, dass 80% meiner Energie in einem solchen kaputten Kreislauf verpuffen, dann sollte ich etwas ändern.
Und ja, jetzt kommt dieser schlaue Satz.
Mach es für dich und für niemand anderen.
Wow, wie hat er das bloß rausgefunden fragst du dich?
Aber Spaß beiseite. Ich möchte gerne erklären warum ich glaube, dass das stimmt und es auch nicht unbedingt bedeuten muss wie ein narzisstischer Egozentriker mit einem “ich ich ich” Schild durch das Leben zu laufen.
Weißt du, bei vielen Menschen die ihr Leben nach dem “ich ich ich”-Motto leben habe ich das Gefühl, dass sie das irgendwie falsch verstanden haben.
Weil nein, es geht nicht nur darum immer zuerst an sich zu denken. Und wenn ich sage “Mach es für dich”, dann beinhaltet dieser Satz auch einen Kreislauf. Er beginnt nur anders.
Er beginnt eben mit dir. Damit, dass du dich fragst was dich gerade Glücklich machen würde. Oder vielleicht auch nicht gerade jetzt. Auch ein Blick in die Zukunft ist okay. Aber das Allerwichtigste ist, dass du deine Energie in dich steckst. Nimm sie und schenk sie diesmal dir selber. Weil weißt du, was dann nämlich passieren kann?
Diese Energie muss nicht bei dir bleiben. Sie hat bei dir angefangen, ja, das stimmt. Aber wenn du es wirklich schaffst etwas zu tun, das in dir ein gutes Gefühl auslöst, dann wirst du strahlen.
Du wirst so sehr strahlen, dass diese ganze Energie garnicht nur bei dir bleiben kann.
Ich verspreche dir eins. Dein Umfeld wird das spüren. Und ja. Sehr wahrscheinlich werden es nicht die gleichen Leute sein, denen du es vorher recht machen wolltest, die mit deiner eigenen Energie schwingen werden. Wie denn auch? Die sind ja etwas ganz anderes gewohnt. Aber es werden Leute kommen, die gerne mit dir in deiner Energie sind. Das verspreche ich dir hoch und heilig. In der Energie, die du für dich investiert hast und die du jetzt teilen kannst.
Und das wirst du spüren. Genau diese Menschen wirst du spüren und von ihnen wird auch Energie zurückkommen. Und zwar ihre eigene.
Und plötzlich läuft der Kreislauf in die andere Richtung. Du machst plötzlich nicht mehr etwas für jemand anderen, um dann eventuell seine Energie zu spüren und einen Ausgleich für deinen Aufwand zu bekommen. Nein. Du machst etwas für dich und kannst dann deine gewonnene Energie mit allen anderen teilen und weil es schön ist mit dir zu schwingen, wirst du auch die Energie von den Menschen um dich herum spüren.
Und ja, es wird auch mal Zeiten geben, an denen nur du ganz alleine mit deiner Energie schwingst. Und das sind auch wichtige Zeiten. Es ist die Zeit, an der du dich fragen kannst ob deine Energie vielleicht jemand anderem nicht so gut tut und was du dagegen machen kannst. Und auch wenn dem nicht so ist kann es passieren, dass es gerade niemanden gibt, der mit dir schwingen kann. Dann darfst du nicht den Mut verlieren, denn das ist die schwierigste Zeit. Sondern mach dich auf die Suche. Auf die Suche nach den Menschen, die mit dir schwingen wollen.
Ich muss mich an all das manchmal erinnern. Besonders dann wenn ich plötzlich merke, dass irgendwie keine Energie von meinem Umfeld zurückkommt. Dann halte ich kurz inne und schaue mich an. Und dann frage ich mich:
In welche Richtung fließt meine Energie gerade?
Very true. Here is the thing. I have invested all my energy into getting other people‘s approval and it is absolutely infuriating, because nothing comes of it.
And I always think „but it‘s an investment and when the recognition comes -for always doing the right thing- then I will be happy.“
But really it needs to be the other way around. I invest in myself, feel good, and then I get recognition for who I am.
Amazing work! I needed it.