05:30, unser Wecker klingelt.. nach dem Klingeln des Weckers bleibt nur das Rauschen des Regens.. verdammt.. Also doch kein Birdwatching und wir gehen wieder schlafen.
Um 09:00 hat der Regen leider noch immer nicht nachgelassen, aber davon lassen wir uns nicht den Tag vermiesen.. Nass, aber willig steigen wir also in das Boot und stellen uns dem Wetter. Fünf Minuten später legen wir auch schon an und beginnen unseren Fußmarsch.
Irgendwie habe ich den Zeitpunkt verpasst, an dem es intelligent gewesen wäre meinen Poncho anzuziehen und dann war’s auch schon irgendwie egal. Ich bin also einfach bis auf die Unterwäsche nass. So ist das Leben halt manchmal. Zum Glück ist es ja nicht wirklich kalt hier.
Diesmal sehen wir richtig bunte Papageien hoch in den Bäumen und kosten wieder die Ameisen vom letzten Mal. Aus einem Loch im Baum lockt unser Guide eine ziemlich große Tarantel, die mich ganz schön beeindruckt. So ein Tier ist doch nicht so ohne, aber auch irgendwie schön und majestätisch..
Dass man an Lianen schwingen kann ist zwar eine Lüge, dafür geht es aber an bestimmten Baumwurzeln. Das machen wir heute auch. Es ist wirklich witzig sich so durch den Wald baumeln zu lassen und dabei nur an einem Stück Baum zu hängen.
Und weil wir von oben noch nicht genug nass geworden sind kommt jetzt auch noch ein Sumpf auf uns zu. Stapfend und sinkend waten wir durch das manchmal fast Kniehohe Wasser und balancieren mehr schlecht als recht über im Wasser schwimmende Baumstämme. Es ist aber schon auch irgendwie lustig.
Zurück bei den Kanus wird gepaddelt. Irgendwie hatten Donna und ich allerdings Pech.. wir landen zu dritt in einem Kanu mit einem anderen Portugiesen als Steuermann der ja mal so wirklich überhaupt keinen Tau davon hat was er eigentlich als Steuermann tun soll.. Wir verlieren also unsere halbe Energie in ein bremsendes Steuerpaddel und landen in regelmäßigen Abständen im Busch, während uns die anderen gemütlich davonziehen.. Ich weiß nicht, ob man es aus meinen Worten ließt, aber ich war schon frustriert.. Vielleicht wäre das besser gewesen, wenn der Dude nicht so Gockelig gewesen wäre.. Da bin ich anscheinend echt empfindlich.. aber naja, so war’s halt und wir sind auch irgendwann angekommen.
Mittagessen und gemeinsames Ukulele-Spielen in den Hängematten der Lodge. Donna komponiert wieder und ich höre gerne dabei zu.
Anschließend aufbrechen zum Delfine suchen mit zwei Paddelbooten im Schlepptau. Wir werden auch fündig. Neben uns tauchen immer wieder rosa Rücken auf um Luft zu holen. Es ist wirklich fantastisch, diese unglaublichen Geschöpfe so nah in freier Wildbahn erleben zu dürfen.
Dann wird der Motor abgestellt, denn wir wollen in eine Lagune, in der Motorboote verboten sind. Diesmal erwischen wir zum Glück einen Steuermann der weiß was er tut. Es wird über Stock und Liane gepaddelt und schlussendlich brechen wir durch das Gestrüpp auf die Lagune, unser Ziel. Es ist schön hier. Noch mehr Vogelnester und eine absolute Stille. Die Otter, die wir eigentlich gesucht haben, finden wir zwar nicht, dafür aber Eichkätzchenaffen und schöne Vögel. Ich habe sogar Zeit meine Drohne auszupacken und eine Runde um unsere Boote zu fliegen.
Dann geht es auch schon wieder zurück zum Motorboot. Im selbigen finden wir dann noch weitere Kaimane, kehren aber Recht bald wieder zur Lodge zurück.
Nach dem Abendessen spielt uns Donna noch etwas auf der Ukulele vor und wir unterhalten uns über Digitalisierung und die psychischen Herausforderunen meiner Generation. Wir haben wirklich eine gute Truppe beisammen.
Als das Licht ausgeht ist auch unser Tag dann zu Ende. Wer weiß.. vielleicht schaffen wir es ja morgen zum Birdwatching in der Früh ohne Regen..