Ein Wunsch an die Männlichkeit
Ein Wunsch an die Männlichkeit

Ein Wunsch an die Männlichkeit

Lesedauer 2 Minuten

Ich muss hier jetzt leider etwas loswerden und ihr müsst es lesen.. Tut mir leid..

Heute war ich mit einer Situation konfrontiert, die mich so wütend gemacht hat, dass ich das fast nicht in Worte fassen kann. Ich werde an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen was genau passiert ist, weil es mich nur über Ecken betrifft, aber ich möchte die Gelegenheit schon nutzen um ein paar Dinge auszusprechen.

Ich sehe in unserer Gesellschaft (und nein, hier geht es mal nicht nur um Ecuador) oft so ein Rücksichtsloses Bild von Männern gegenüber Frauen. Gerade, wenn es um das Thema Sexualität geht und es zu den Dingen kommt, über die normalerweise nicht gesprochen wird. Dann kommen plötzlich Verhaltensweisen zum Ausdruck, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen will und ich verstehe nicht warum.

Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum Männer immernoch glauben, sie können weiß Gott was von ihrem Gegenüber verlangen ohne zu fragen.

Wir leben in einer Zeit, in der wirklich über alles gesprochen werden kann. Dann tun wir das doch bitte!

Und werden wir doch bitte dieses schreckliche “Der Mann gibt vor und die Frau ist nur Objekt seiner Lust”-Bild los.

Für mich bedeutet Männlichkeit etwas ganz anderes.

Männlichkeit bedeutet für mich nachzufragen. Auch, wenn es vielleicht eh klar scheint, aber trotzdem noch einmal sicherheitshalber, weil besser einmal zu viel gefragt als einmal zu wenig.

Männlichkeit bedeutet für mich zuzuören. Mein Gegenüber zu sehen und wirklich ehrlich wahrzunehmen.

Männlichkeit bedeutet für mich die Grenzen des anderen zu erkennen, bevor man sie überschritten hat. Über sowas kann und muss man reden und es ist nichts falsch daran.

Männlichkeit bedeutet für mich auch vorsichtig und gefühlvoll zu sein. Es ist schon okay, auch mal einen festen Stand und eine Schulter zum anhalten anzubieten, aber jemand der nur steinhart ist, ist für mich ehrlich gesagt nicht sehr Männlich.

Männlichkeit bedeutet für mich einfühlsam zu sein. Die andere Person zu spüren und mit ihr zu fühlen. Und ja, da gehört vielleicht auch dazu einmal mit jemandem zu weinen oder sich zu freuen. Ganz sicher gehört da aber dazu zu spüren, was sich für eine andere Person gut anfühlt und was nicht.

Und Männlichkeit bedeutet für mich nicht davon auszugehen, dass der oder die andere schon sagen wird, wenn es ihm oder ihr nicht passt. Es ist mein Job den Raum zu schaffen, damit so eine Konversation Platz finden kann und diesen Raum auch immer offen zu halten.

Und ja, es gibt vermutlich noch hundert weitere Dinge die auch noch in diese Liste gehören, mir aber gerade nicht einfallen. Und natürlich gelten diese Wünsche nicht ausschließlich für Männer. Mir kommt es nur manchmal so vor als hätten Frauen das echt irgendwie selbstverständlicher drauf.

Ich wünsche mir, dass diese Dinge männlich sind und nicht als schwach und unsexy abgetan werden. Und ich weiß auch, dass sie das oft nicht werden, keine Sorge. Ich glaube nur, manchmal braucht die Welt vielleicht einen kleinen Reminder. Also hier bitte.

Und ich weiß.. Vermutlich jede Leserin und Jeder Leser meines Blogs ist da eh mit mir einer Meinung. Und wenn das so ist, dann seht das bitte einfach als Bestätigung. Und zwar als bestätigung wertschätzende und respektvolle Werte und einfühlsame und gefühlvolle Umgangsformen weiter mit voller Kraft in die Welt hinauszutragen. Weil die Welt braucht sie nämlich! Und die Welt braucht sie männlich!

Und das vor allem von Männern, die diese Werte so laut sie können hinausposaunen und leben.

Ich bitte darum.

Ein Kommentar

  1. Gerlinde Ausweger

    Lieber Felix, danke, dass du mich an deinen Überlegungen teilhaben lässt! in Österreich haben wir ja heuer schon eine erschreckend hohe Zahl an femiziden. Schön gleichmäßig verteilt in Aborigines und Zuagroasten. Das Besitzdenken ist halt doch noch sehr stark! Ich habe gerade jemanden gerügt, der “die Meinige” gesagt hat, ist ja am Land durchaus üblich! Gut, dass sich schön langsam im Denken was ändert! Niemand ist der Besitz eines anderen, jeder ist ein Individuum. Aber es ist eine große Freude, wenn man jemanden findet, mit dem man sich verbinden kann! Alles Gute! Die alte omatante

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