Heute keine Kiddos in Sicht, denn die Pädagoginnen haben frei. Sehr entspannt. Das bedeutet aber nicht, dass heute weniger zu tun ist.
Anfangs zeigt uns Seba wie und was unsere Hühner so zu fressen bekommen. Mais, Haferflocken und für die Küken gibt es Maisschrot. Den Hühnern scheint es zu gefallen.
Anschließend haben wir eine Fortbildung mit Sulema. Anfangen tun wir mit ein paar leichten Übungen, bei denen wir auf unsere Schritte und die Menschen achten, denen wir begegnen. Dann reden wir fast zwei Stunden darüber wie man es am Besten schafft wieder Ruhe in eine Situation zu bringen die eskaliert ist und wie wichtig es ist, für und mit sich selber klar zu sein. Denn nur dann können einen auch die Kinder richtig spüren, die teilweise sehr stark nach dieser Verbindung suchen. SALEM soll ein Ort der Sicherheit und Klarheit für die Kinder sein.
In vielen Rollenspielen üben wir anschließend die Dinge gleich und haben eine Menge spaß. Mir fällt die Rolle des trotzigen Kindes, als auch die des Pädagogen anfangs garnicht so leicht.
Als wir fertig sind können wir uns endlich dem “Casita” unserem Spielhäuschen annehmen. Das steht schon seit zwei Wochen auf meiner Liste. Leider ist da die Vorhangstange ausgebrochen. Ich vermute, weil ein Kind sie wohl für eine Klimmzugstange missverstanden hat. Nicht so schlimm. Wir bedienen uns der Werkstatt und schneiden schnell ein neues Holz zu. Wekzeuge gibt es, aber so ganz trauen kann man ihnen nicht. Nachdem ein Handschleifgerät fast die Werkstatt zerlegt hat weil es sich nicht mehr ausschalten lässt und unsere Stichsäge irgendwie das Verlängerungskabel angeschmort hat, geben wir das mit den elektrischen Werkzeugen erstmal auf. Für heute werden es die klassischen handbetriebenen wohl auch tun.
Da heute Fernanda nicht da ist, kocht ausnahmsweise mal das gesamte Team gemeinsam. “Hauptsache es geht schnell” zitiere ich Jonas, der mit uns Kartoffeln und Gemüse zaubert. Hier kochen die Leute anscheinend gerne den ganzen Tag, wenn sie Zeit haben.
Jetzt ist Social-Media-Zeit. Ich schneide an einem neuen Meet-Salem-Video für unser Instagram-Profil und Julia übersetzt Seiten auf unserer Website.
Tag geschafft. Zum Abendessen gibt es eine Mischung aus Eiern, dem Rest der Kartoffeln, Petersilie, Käse und noch ein Bisschen Sugo das wir noch übrig hatten. Schmeckt.
Meine neue Aufgabe den Hühnerstall am Abend zuzumachen nehme ich sehr ernst. Nur leider sind von unseren 11 Hühnern und einem Hahn nur 8 da. Ach verdammt. Ich gurke also im Dunklen während einem netten Sprühregen nochmal durch das gesamte Gelände und suche unsere Hühner. Keine Chance. Das Dickicht auf unserem Gründstück etwas zu lichten steht jetzt also auch noch auf meiner Liste. Zum Glück schneit Sulema noch spontan vorbei und hilft uns die restlichen Hühner suchen. Drei können wir finden. Zwei zwischen den Bananenstauden auf einem dicken Bambus und eines hat sich das Fenster eines anderen Hauses als Schlafplatz ausgesucht. Meiner Meinung nach ist ja wer aus dem Käfig ausbricht und dann nicht mehr zurückfindet selber schuld wenn er oder sie gefressen wird. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob Jonas da meine Meinung teilt.
Endlich schlafen gehen.
Oder eben auch nicht… Weil irgendwie interessiert es mich schon, wo diese Musik herkommt, die uns heute beglückt. Also nochmal auf den Weg gemacht. Es ist nur das Bio Hostel gegenüber. Sehr spannend. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie zieht es mich noch eine Runde durch den Ort. Und gleich weiß ich auch wieso. Da sitzt doch Sebas mit ein paar Friends in der Bar. Wir gesellen uns dazu und werden sogleich lieb aufgenommen. Eine halbe Stunde später findet sich dann auch der gute Edwin zu uns ein. Wie schön. Jetzt bekomme ich auch endlich meine Simkarte. Yeyy.
Wir lernen Bachata und Merenge tanzen. Irgendwann will ich auch so einen Hüftschwung haben wie die Ecuadorianer.
Lieber Felix,
wie schön, dass es dir gut geht! Nachdem ich jetzt endlich draufgekommen bin, dass du jeden Tag über deine Erlebnisse schreibst (Robert sei Dank, er hat’s mir erklärt – es ist nämlich das erste Mal, dass ich einen Blog gucke), bin ich ein richtiger Fan deiner interessanten und lustigen Schilderungen geworden! Und die Bilder sind auch toll. Außerdem habe ich jetzt das Gefühl, dass du sozusagen nur um die Ecke weg bist. Ich freu mich schon auf die nächsten Berichte. Dir und Julia alles Gute und weiterhin viele feine Erlebnisse!
Herzliche Grüße, Eva Oma.