Die letzten drei Monate waren tatsächlich ein bisschen schwach bestückt mit Blogeinträgen. Warum kann ih eigentlich garnicht so genau sagen. Manchmal ist das Leben wohl einfach so. Es kommt eben wie alles auch mein Blog in Wellen.
Nachdem wir gestern um 05:45 zum Birwatchen bereit sein mussten dachte sich SALEM wohl, es müsse noch einmal eine Schippe drauflegen heute. Zwar ging es heute erst um 09:00 los, allerdings dafür gleich als erstes mit 40 Kids in einen Laster. Das mit den Transportmitteln ist hier in Ecuador nämlich ein bisschen flexibler als in Österreich. Das Motto ist eher: Wenns reinpasst, dann passts schon. Und wir haben reingepasst.
Die Fahrt geht etwa 40 Minuten über Stock und Stein, denn gepflegte Straßen gibt es hier in Mindo ja auch nicht. Eigentlich ein wirkliches Wunder, dass uns keines der Kinder in den “Bus” gekotzt hat.
Endlich kommen wir also bei dem Naturreservat “Rio Bravo” an, wo wir als erstes unsere Gesamte Tragekraft unter Beweis stellen müssen, um unser mitgebrachtes Essen in die Küche zu bringen. Dafür geht es nämlich einmal ins Tag, dann über drei Rohre, welche hier als Brücke bezeichnet werden und dann den ganzen Hügel wieder hinauf. Das Positive daran: Die Kids waren nachher nicht mehr ganz so quirlig wie zuvor, Das Negative: Mir blieb leider der Gastank zum schleppen übrig. Für die leichtere Einschätzung des Gewichtes eines Gastanks für alle Diejenigen, die noch nie das Vergnügen hatten einen solchen zu schleppen: Sie sind sau schwer!
In der Küche angekommen werden Suppen aufgewärmt und Radieschen gehobelt. Anschließend geht es für alle den schlammigen Weg zum Wasserfall.
Es ist garnicht so leicht alle Kinder beisammen zu halten. Vor allem dann, wenn die schnellsten ganz hinten gehen müssen und drängen und die kleinsten vorne mehr Rutschen und Purtzeln, als zu gehen.
Der Wasserfall ist allerdings schon beachtlich. Obwohl ich ihn schon zum zweiten Mal sehe, bin ich immernoch beeindruckt. Die Kinder auch. Sich mit ausgebreiteten Armen vom wassernebelsprühenden Wind anblasen zu lassen ist einfach ein tolles Gefühl.
Der Rückweg ist ähnlich holprig, allerdings treibt uns der Hunger etwas an. Dabei wird fleißig gesungen und gequatscht. Leider stechen sich einige Kinder an Pflanzem am Wegesrand, aber das vergeht auch schnell wieder. Ist in etwa wie Brenesselstiche bei uns.
Ein kurzer Stopp unter der Brücke zum schwimmen. Ich muss als erster rein um zu checken wie tief das Wasser ist. Nicht sonderlch tief, aber dafür umso kälter. Wobei ich eh nicht so viel Zeit zum Frieren habe, denn gleich nach mir gesellt sich einer meiner kleinen Freunde zu mir der schon fast Schwimmen kann. Die Betonung liegt dabei bitte auf “fast”. Dieser Spezialist findet nämlich auch noch die größte Freude daran immer und immer wieder in genau die Stelle mit der größten Strömung zu paddeln. Dort geht er natürlich unter und muss dann heldenhaft von einem der Erwachsenen gerettet werden. Ich ziehe ihn also aus dem Wasser und mir strahlt aber sowas von ein Grinser entgegen. Kaum stellt man ihn dann ins seichte Wasser geht es auch schon wieder los zur nächsten Runde fast Ertrinken.
Drei Stöpsel in meinem Handtuch eingewickelt geht es dann auch wieder zurück zum Essen. Dazu fantastisch guten Guayaba-Saft.
Die Heimfahrt ist ähnlich spannend. Der Laster wartet schon auf uns. Die ganzen Kids schon wieder auf die 1,2m hohe Ladefläche zu heben bringt mir morgen bestimmt einen schönen Muskelkater. Irgendjemand zückt bei der Rückfahrt seine Musikbox und dreht ecuadorianische Charts auf. Mir ist tatsächlich selten etwas so lautes passiert, wie 40 grölende Kinder in einem hallenden Blechbus. Die Pipipause mitten auf der Straße tut nicht nur den Blasen der Kids gut, sondern auch meinen Ohren.
Um 17:00 (veranschlagt war 15:00) kommen wir wieder in SALEM an. Ich bin reif für meinen Urlaub.
Am Abend wird noch Gewaschen, Gepackt und Brownies für den Strand gekauft.
Licht aus und Schluss.