Ich bau mir eine Palla
Ich bau mir eine Palla

Ich bau mir eine Palla

Lesedauer 4 Minuten

Keine Sorge, dass das für uns Laien eine Panflöte ist, wusste ich vorher auch nicht. Jetzt weiß ich es aber schon, denn ich bin nämlich in einem Palla-Bau-Workshop gelandet. Fragt mich bitte nicht wie genau. Die Stadtregierung hat das angeboten und uns hat es glücklicherweise erreicht. Wir haben also letztes Wochenende acht Stunden damit verbracht über die Geschichte der hier traditionellen Palla (oder Paya) zu lernen. Welchen Bambus man dafür verwendet und wie man ihn am besten schneidet.

Paolo hat uns auch gezeigt, wie man sie richtig spielt und eine erste Melodie beigebracht. Mittlerweile kann ich die zwar schon nicht mehr hören, aber Spaß macht es auf jeden Fall.

Ich finde es wunderschön, auf so eine Art und Weise in diese Kultur einzutauchen. Musik sagt doch mehr als tausend Worte.

Ansonsten laufen unsere Workshops langsam ihrem Ende zu, denn am 28. Juli haben wir unsere große Aufführung beim Fest der Künste von SALEM. Das haben wir nämlich extra für unsere Tanz- und Musikgruppen ins Leben gerufen. Ich bin schon sehr gespannt, wie das alles werden wird. Bestimmt ein riesengroßes Chaos, aber bestimmt auch super lustig.

Mittlerweile bin ich auch schon wieder ganz gesund und hatte heute genug Kraft um mich drei mal schön bei einer Fallfigur mit dem Tela zu verbrennen. Yeyy. Aber das gehört eben dazu. Der Sport macht mir wirklich Spaß, muss ich sagen. Das hätte ich vorher garnicht so gedacht. Ich bin Julia sehr dankbar, dass sie mich da mitgenommen und mir das gezeigt hat (und auch immer wieder ihr Tela borgt).

Sonst tut sich wenig. Ich hab letztens meine Wochenenden gezählt, die mir noch hier bleiben und es sind tatsächlich nurmehr drei Stück. Verdammt wenige, wenn ihr mich fragt. Aber das schreibe ich eh schon seit Ewigkeiten. ich fühle mich manchmal ein Bisschen komisch, wenn ich mich schon nach Hause wünsche. Gleichzeitig will ich aber auch die Zeit hier noch genießen. Ich habe das Gefühl, ich bin mit den Gedanken schon so viel zu Hause, dass ich mich nachher ärgern werde, die letzten Wochen hier nicht richtig ausgekostet zu haben. Ob das wohl normal ist?

Vielleicht sollte ich mir aber auch generell einfach mal weniger Gedanken machen. Wenn ich mir das nur nicht schon soo oft vorgenommen hätte.

Ich bin morgen zum dritten und vermutlich letzten mal bei Marcela. Sie ist die Haus und Hof Psychologin von SALEM und es tut manchmal wirklich gut, nicht ganz so alleine mit meinen Gedanken zu sein. Ich bin schon sehr gespannt, wie es morgen wird.

Jetzt gehe ich vermutlich noch auf einen Sprung zu Edwin in die Apotheke. Der gute arbeitet gerade nämlich 105 Wochenstunden, weil sein Chef gekündigt hat. Das bedeutet, er macht um 07:00 die Apotheke auf und um 22:00 wieder zu. Vollkommen verrückt. Bei uns würden sich diese Arbeit mindestens drei Personen teilen. Ich hoffe, dass sie bald einen Ersatz finden. Soweit ich das verstanden habe lernt er gerade eine neue Mitarbeiterin an, damit sie sich die Arbeit dann teilen können.

Oh und was mir gerade noch einfällt, wo ich die Bilder einfüge: Wir haben letztens eine richtig nette kolumbianische Omi getroffen. Also so eine richtige Omi ist sie eigentlich garnicht, weil sie keine Kinder hat, aber jetzt hat sie eben uns 🙂 Sie hat in der Nähe von Mindo gerade 48 Hektar Land gekauft und plant ein riesengroßes Kleinstadtprojekt. Anscheinend hat sie echt Kohle. Auf jeden Fall möchte sie eine Schule einrichten, die Schüler:innen aus der ganzen Welt unterrichten soll. Vielleicht findet sich da ja ein Platz für mich in Zukunft, wo ich meine Lehrbegeisterung ausleben kann. Auf jeden fall hat sie mich zu sich und ihrem Mann nach Kolumbein eingeladen und wer weiß.. Vielleicht schaffe ich es ja tatsächlich bei ihnen vorbeizuschauen.

Ein Kommentar

  1. Franz

    Hallo Felix, ich finde es super, dass Du noch soviel unternimmst. Das Fest der Künste klingt interessant…..und auf Deine Melodie der Paya bin ich sehr neugierig 😃. Ich wünsche Dir noch viele schöne Momente mit Deinen Freunden. Alles Liebe Papa

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