Es ist schon irgendwie schräg. Es gibt entweder Tage an denen absolut nichts passiert, oder eben Tage an denen absolut alles passiert. Ein Dazwischen gibt es nicht.
Heute war ein Tag an dem irgendwie alles passiert ist.
Angefangen habe ich damit die Tafel der “Estrellas de SALEM” (das bedeutet so viel wie “Die Sterne von SALEM”) neu anzumalen. Auf dieser Tafel hat jedes SALEM-Kind einen Stern mit Foto. Und weil die Farbe schon langsam ausgeblichen ist (hier zerfällt alles aufgrund der hohen Feuchtigkeit etwas schneller) muss sie wieder ein bisschen aufgefrischt werden. Unser Gelb deckt leider nur so mittelmäßig, darum ist das heute schon die dritte Schicht Farbe, die ich auftrage. Aber naja. Gut Ding braucht eben Weile.
Anschließend reparieren wir unsere Schaukel. Auch das Holz ist leider schon etwas in die Jahre gekommen. Aber hey, mit einem neuen Querbalken schaukelt es sich doch gleich viel besser.
Auch unsere Reifenschaukel muss umgesiedelt werden. Die kommt jetzt auf einen Guavenbaum. Gesagt getan. Der Baum wird erklommen und unsere Schaukel mit einem Seil an dem dicken Ast befestigt. Um zu testen ob die Schaukel auch wirklich hält opfern sich Jonas und Julia und schwingen sich schwungvoll auf die Schaukel. Mir wäre nur etwas lieber gewesen sie hätten damit gewartet bis ich nicht mehr auf dem Ast über ihnen sitze. Aber man kann wohl nicht alles haben im Leben.
Danach versuchen wir unsere Hühner ein bisschen in den Griff zu bekommen, indem wir bunte Stoffetzen an ihren Zaun hängen. Angeblich mögen sie das nicht und es hält sie vom Ausbüchsen ab. Wir werden wohl sehen ob uns das etwas hilft.
Und weil ich mich immer noch nicht dreckig und verschwitzt genug fühle, suche ich mir noch eine weitere Aufgabe für heute: Den Garten.
Den gesamten Garten an einem Tag wieder in Schuss zu bringen ist eine utopische Vorstellung. Aber irgendwo muss man ja anfangen.
Jonas zeigt mir eine Ecke, an der es besonders praktisch wäre ein bisschen mehr Licht zu haben und ich schnappe mir Astsäge, Gartenschere und Machete. Julia macht mit. Zu zweit geht es dann doch um einiges schneller.
Ich habe mir extra die Mühe gemacht ein vorher- und ein nachher-Bild zu machen, nur leider ist mir das vorher-Bild in den Untiefen meines Handys abhanden gekommen. Aber keine Panik. Ich habe einen Ersatz.
Am Abend führen wir noch ein paar wirklich spannende Gespräche mit unserer wöchentlichen Mitbewohnerin Evelin über den Kolonialismus und Weltpolitik. Ich freue mich unglaublich, dass sie ihre Perspektive mit uns teilt.
Lieber Felix! Da habt ihr ja einiges geschafft an einem Tag 😅! Dein vorher-nachher Bild ist fantastisch und ermöglicht eine absolut realistische Einschätzung eurer Arbeit. Danke für deine Einblicke in euren Alltag und deine Gedanken, es ist sehr schön ein kleines bisschen dabei sein zu können. Viele liebe Grüße nach Mindo