Wenn wir zu Hause sagen “Die Welt ist klein”, dann meistens weil wir auf einer Feier zufällig jemanden aus dem Nachbarkaff getroffen haben, oder ein Arbeitskollege unerwarteter Weise auf dem gleichen Konzert meiner unbekannten Lieblingsband gelandet ist.
Aber heute habe ich gelernt, dass die Welt wirklich klein ist. Und zwar die ganze.
Ich stehe also nichtsahnend beim desinfizieren der Tische für die zweite Gruppe Kinder, als auf einmal hinter mir eine blonde Frau, vermutlich Anfang-Mitte 30 auftaucht und nach meinem Chef fragt. Nach kurzer Verwirrung stellt sich heraus, dass sie auch eine Freiwillige ist und sogar Deutsch spricht. Im Gegensatz zu uns beiden ist diese Julia allerdings nicht mit einer Organisation hier, sondern auf eigene Faust. Ich stelle mich ebenfalls vor, als der Felix aus Österreich.
Sie: oh, wie nett. Wo denn genau?
Ich: Nähe wien. Bin ein Mödlinger.
Sie: *Sieht mich nur verdutzt an* Das ist ein Scherz, oder?
Ich: Wieso? Du etwa auch?
Sie: Ja absolut, ich wohne in der …gasse
Stellte sich heraus, dass Julia auch aus Mödling ist und tatsächlich nur knappe 15 Minuten Fußweg von mir zu Hause wohnt. Manchmal passieren Dinge, die passieren eigentlich nicht. Aber diesmal ist es wohl anscheinend doch passiert. Und die Welt ist eben doch kleiner als man denkt. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, wann und ob wir Julia wiedersehen.
Dann ist heute noch eines unserer Küken auf den Rücken eines Huhn gehüpft.
Mödlinger sind anscheinend besonders sozial, schön, dass ihr euch getroffen habt.