Flucht im Februar
Flucht im Februar

Flucht im Februar

Lesedauer 6 Minuten

Irgendwie stolpere ich gerade in meinen Notizen über diesen Blogeintrag, den ich anscheinend vergessen habe. Hier also mein unvollständiger Bericht zu einer Reise im Februar

Es gibt schon wieder so viel zu erzählen.. Vor etwa sechs Wochen bin ich genau zur Winterstonnwende aus Valencia wieder in Wien gelandet. Ein ziemlicher Schock, um ehrlich zu sein. Kalt, nass, dunkel und bäh.. Alles, was man irgendwie nicht brauchen kann. Vor mir eine Weisheitszahn-OP und einiges an Arbeit. Dementsprechend bestanden meine letzten sechs Wochen aus Meetings, Networking, Anfragen und dem Abarbeiten von Tasks. Eigentlich auch schön, denn mittlerweile haben diese Ganzen Dinge für mich einen Grund und eine Richtung. Aber das ist vermutlich Inhalt eines anderen Eintrages.

Naja, aber weil das niemand lang durchhalten würde habe ich dann beschlossen ich haue ab. Mein erster Akt: eine Standheizung in den Bus. Das hat tatsächlich beim ersten Versuch direkt hingehauen und jetzt ist es schön wohlig warm darin.. Eine Grundvoraussetzung dafür, dass ich wieder einziehen kann.

Und mit Februar habe ich das dann auch wieder getan. Erster Stopp war Salzburg, einmal die Oma besuchen, Ausflüge machen und meine Handpan Nachstimmen lassen. Jetzt Schwingt und stimmt sie wieder wie neu. Auch, wenn ich mich leider ein bisschen in die natürlich schon sehr schönen neuen Instrumente des Herstellers verliebt habe.. Aber eines nach dem anderen.

Anschließend fahre ich mit der Oma noch an die deutsche Grenze in einen netten kleinen Ort zum Spazieren gehen, in ein modernes Café zum Kuchen essen, das früher einmal das Stadtcafé war und jetzt nurmehr halb so schön ist und zum Schluss beenden wir den Tag noch nach einem kurzen Nickerchen im Bräustübl. Das darf nämlich bei einem richtigen Salzburg-Besuch auf keinen Fall fehlen.

Die nächste Nacht verbringe ich in der Nähe von Augsburg an einem Fluss, wo ich in der Früh gleich eine kurze Runde Eisbaden gehe. Die Runde ist wirklich kurz, denn das Wasser ist.. naja.. kalt halt.

Nach einem Spaziergang und einem ganz schön schwierigen Geocache geht es weiter nach Tübingen, wo ich den Abend mit Francis verbringe. Es ist so schön sie endlich einmal wieder zu sehen. Sie hat im letzten Semester angefangen Psychologie zu studieren und ihre Augen leuchten jedes Mal so hell, wenn sie von den Vorlesungen und den spannenden Dingen erzählt, die sie jetzt lernen darf. Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie auch meine guten Freund:innen ihre Wege finden und ihre Leben gestalten. Ich freue mich unglaublich mit ihr. Schade nur, dass ich mich auch von ihr irgendwann wieder verabschieden muss am nächsten Tag, um meine Reise weiterzuführen. Aber ich werde auf der Rückfahrt noch einmal vorbeikommen und dann werden wir nicht nur einen Abend gemeinsam haben, sondern vielleicht sogar ein paar Tage. Ich freue mich schon sehr darauf.

Von Tübingen geht es dann nach Freiburg zu Dani. Ich kann in der Einfahrt des Hauses seiner WG stehen, in die ich beim dritten Versuch und mit sehr viel Ziel dann schlussendlich doch noch hineintreffe. Daniel arbeitet noch und ich hole ihn von seiner Arbeit als Kellner im Adelhaus ab. Es ist so schön ihn endlich wieder zu sehen.

Am nächsten Tag unternehmen wir eine kleine Wanderung und sammeln Wurzeln, mit denen wir anschließend Haltegriffe für das Auto bauen. Damit sich die Oma das nächste mal bei meinen wilden Kurven irgendwo festhalten kann 😉

Wir kehren in einem ziemlich noblen Hotel im Café ein und trinken eine heiße Schokolade. Das ist schon ein Bild, wir beide mit unseren gatschigen Schuhen und Wanderhosen in dieser vornehmen Lobby. Aber sie haben uns sehr freundlich Empfangen und damit mussten wir natürlich die Chance nutzen um ein bisschen mehr Diversität in den Laden zu bringen.

Anschließend am Abend gehen wir dann noch in die Sauna. Die ist echt genial, denn nur etwa zwei Straßen weiter fließt die Dreisam durch Freiburg. Wir marschieren also in Badetüchern durch die Straßen und schmeißen uns zweimal in den eiskalten Fluss. Meinem Schnupfen hilft es leider nicht so viel wie gehofft, aber schön war es trotzdem.

Am nächsten Tag muss Daniel arbeiten und ich nutze auch die Zeit um meine Aufgaben wieder ein Bisschen auf Spur zu bringen. Nach zwei Stunden besuche ich Daniel in der Arbeit und setze mich im Adelhaus an einen Tisch um Weiterzuarbeiten. Es ist ganz schön viel los und ich bekomme einen Ehrenplatz an der Theke, damit die restlichen Gäste alle einen Platz finden. Samstag Mittag erzählt mir Daniel ist immer am meisten los.
Seine Kolleg:innen sind super nett und auch das Ambiente ist richtig schön, wo er arbeitet. Ich freue mich so sehr mit ihm, dass er einen so schönen und wertschätzenden Arbeitsplatz gefunden hat.

Tja und nach der Arbeit gehts los. Wir packen unsere Sachen und Starten den Motor. Einmal noch umdrehen, denn wir haben vergessen Wasser aufzufüllen, aber dann geht es los Richtung Vogesen nach Frankreich in die Berge.

Es ist eine schöne Fahrt und zum Schluss bin ich richtig glücklich, denn da fahren wir dann nurmehr auf einer engen Bergstraße ohne Beleuchtung und Markierungen durch die Gegend. Das ist meine Lieblingsart von Straße. Die Zufahrt zu dem See, den wir angepeilt hatten ist zum Glück offen und wir finden einen guten Parkplatz. Leider bemerken wir nach dem Ankommen, dass einer meiner Wassertanks undicht geworden ist und fast die ganze Elektronik unter Wasser gesetzt hat. Aber eben zum Glück nur fast. Wir putzen und ersetzen den defekten Kanister (ich habe zum Glück noch einen Ersatz, so, dass wir das Restwasser nicht verlieren. Alles geregelt. Nach einer kleinen (gatschigen) Runde um den Stausee und Bewunderung von ein paar netten kleinen Wasserfällen geht es dann aber auch schon schlafen.

Und so kommen wir ins jetzt. Über Nacht hat es angefangen zu schneien und wir sind umso dankbarer über die Standheizung. Aber besser Schnee als Regen, denn Schnee macht nicht so nass haben wir beschlossen. Also werden wir uns heute wohl doch noch auf den Weg machen und unser Abenteuer suchen. Mal sehen, was der Tag so bringt.

Anmerkung: Aus irgendeinem Grund habe ich diesen Bericht dann nicht fertig geschrieben. Deswegen hier eine kurze Zusammenfassung der folgenden Wochen.

Wir haben das Wandern wirklich genossen. So sehr, dass wir sogar noch eine Nacht länger geblieben sind als gedacht.

Es folgen unglaubliche 10 Tage, in denen haufenweise Freunde bei Dani eintreffen und wir ein richtiges kleines Abenteurer:innenlager gestalten.

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