Viel zu erzählen
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Viel zu erzählen

Lesedauer 3 Minuten

Endlich Freitag.. Zeit wurd’s.. Nur leider ist heute für mich noch nicht wie geplant um 14:00 Schluss, denn eine Kollegin ist krank und ich springe ein. Das bedeutet, es geht für mich mit den Kids auf einen Ausflug.

Wir schnappen also unsere Stöpsel und los geht’s. Der Weg wird leider etwas länger sein heute, also legen wir im besten Fall gleich mit einem guten Tempo los. Soweit zumindest der Plan. Fünf Schritte am Weg schnappt sich eine kleine Freundin meine Hand. Gut, denke ich mir, vielleicht kommen wir so etwas schneller voran.

Tja, falsch gedacht. Wir gehen zwar, aber ihre meiste Energie geht eindeutig in unsere Konversation.. Und sie hat viel zu erzählen..

Ob ich denn ihren Papa schon kenne, dass ihre Mama Geschwister hat und diese Gechwister ihre Tanten und Onkel sind. Und, dass die Mama bald einen neuen Mann heiraten wird, der dann ihr Stiefpapa sein wird. Dann hat sie zwei Papas und eine Mama und wenn die Mama stirbt, dann würde sich der Papa auch eine neue Frau nehmen, die wäre dann ihre Stiefmutter, aber keine Tante, denn Tanten hat sie nur die Schwestern von der Mama. Die eine Tante kocht eine wirklich gute Suppe. Letztens hat sie sogar ganz höflich gefragt, ob sie noch einmal nachnehmen darf und ihre Tante hat ja gesagt.

Kurzer Stopp, denn wir haben einen Stein im Schuh.

Dann erzählt sie mir davon, dass sie angst vor Haien hat, weil sie schwört, dass aus ihrem Klo letztens einer rausgesprungen ist. Nachdem sie mir dreimal versichert hat, dass sie nicht schwindelt muss ich ihr wohl glauben. Und in Mindo sind die Haie auch ganz schön groß, so groß, dass sie einen auffressen können.

Wieder ein kurzer Stopp, schon wieder ein Stein im Schuh. Ich nehme ihr ihren Rucksack ab, vielleicht können wir so ein bisschen Energien freimachen um etwas an Geschwindigkeit zuzulegen.

Und ob sie mir schon erzählt hat, dass sie ihre Brüder liebt? Alle ihre Brüder liebt sie.

Mittlerweile ist die restliche Gruppe nur mehr ein kleiner Fleck am Ende des Weges.

Einer ihrer Brüder hat sogar ein Auto, den grüßt sie immer wenn er an ihr vorbeifährt.

Und noch ein Stopp weil.. Ratet mal.. Genau.. Ein Stein im Schuh.

Und so schlendern wir eben dahin. Schlussendlich nehme ich sie mir dann einfach auf die Schultern, ihr Rucksack, zwei Bälle und Frisbees in der einen Hand, mein Rucksack am Rücken und ihre Gummistiefel in der anderen und wir holen etwas Strecke auf. Zum Glück ist die Kleine ja nicht so schwer..

An unserem Ziel angekommen wird die erste halbe Stunde erst einmal das Gelände zerlegt und in der zweiten haufenweise Zitronen und Orangen von den Bäumen gemopst, bis Silvana sagt, dass es jetzt reicht.

Zurück geht es dann im Pickup. Zum Glück..

Ein Kommentar

  1. Gerrit

    Deshalb liebe ich meinen Job so! Du machst das so wunderbar, ich bin gerade unglaublich stolz auf Dich, wie wertschätzend und liebevoll du die Begegnung beschrieben hast. ❤️

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