Also gleich mal vorne weg: Der Tag hat echt ruhig angefangen. Ich war ein bisschen Putzen und danach einkaufen.
Dann hat mir noch fernanda erklärt, wie man Orangen-, Zitronen und Mandarinenbäume unterscheidet. Das ist super praktisch, denn bis jetzt musste ich immer erst von jedem verfügbaren Baum in unserem Garten eine Frucht pflücken und kosten, bis ich dann endlich die richtige gefunden habe. Denn wer sich jetzt denkt “Haha, die Früchte sehen ja alle unterschiedlich aus”, der hat sich leider geirrt. Unsere Zitronen sind manchmal wesentlich orangiger als jede Orange, die man so finden kann.
Ach ja und übrigens bin ich mir auch nicht ganz sicher ob es wirklich Zitronen oder nicht doch Limonen sind. Hier wird zu sehr vielem “Limón” gesagt, aber mein Übersetzer sagt es sollten Zitronen sein.
Es funktioniert also so:
Der Zitronenbaum hat hellgrüne, größere Blätter und auf seinen Ästen sind tatsächlich kleine Stacheln. Das ist mir noch nie so aufgefallen ehrlich gesagt. Und wenn man die Blätter pflückt und zwischen den Fingern zerreibt, dann riechen sie auch wirklich nach Zitrone.
Ganz im Gegensatz zum Orangenbaum. Dieser hat nämlich keine oder nur sehr sehr wenige Stacheln an seinen Ästen. Seine Blätter sind zudem noch im Vergleich zu den Zitronenbaumblättern wesentlich dünkler und riechen wenn man sie zerreibt zwar irgendwie nach Zitrusfrucht, aber echt nicht nach Orange..
Und die Mandarine erkennt man an ihren kleineren Blättern. Sie haben ungefähr die gleiche Farbe wie Zitronenblätter, sind aber eben kleiner. Und wenn man sie pflückt, dann riechen sie auch nach Mandarine, das ist also schonmal sehr praktisch.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich mir das alles merken werde, aber im Zweifelsfall hab ichs jetzt zumindest mal aufgeschrieben und kanns bei Bedarf nachlesen.
Tja und dann kam die Teambesprechung, in der wir unsere Arbeitspläne ein bisschen umstrukturiert haben. Richtig cool!
Ich werde ab nächster Woche jetzt immer Nachmittags bei den ältesten aushelfen und jetzt noch mit Sulema und später dann mit Pamela in der Gruppe arbeiten. Am Vormittag habe ich an einem Tag Küchendienst, wo ich hoffentlich ein bisschen von Fernanda ein bisschen die hier heimische Küche kennenlernen kann und ansonsten habe ich fast jeden anderen Vormittag Zeit für die Website von SALEM, Social Media und vor allem das Vorbereiten von Workshops.
Was mich am meisten freut ist, dass ich ab nächster Woche endlich nicht mehr so einen zerstückelten Arbeitsplan habe. Ich werde richtig viel Zeit haben, um coole Angebote gerade für unsere Ältesten vorzubereiten und das allerbeste: Ich werde nicht mehr auch nur einen einzigen Tag in der Lernunterstützung verbringen.
Wie sich das ganze dann tatsächlich entwickeln wird, wird sich wohl noch zeigen, aber das gehört schon gefeiert!
Talis und Edwin sind auch dabei und so landen wir etwas später voll motiviert in unserer Stammbar. Der Dienstag lebe hoch.
Ganz ehrlich.. Am Dienstag fortgehen ist heir fast noch verrückter als am Wochenende. Wir treffen auf einen Mindeño, der wirklich gut Deutsch spricht und Edwin irgendwie nicht glauben will, dass er hier gebohren ist und irgendwie finde ich mich plötzlich in einer fast schon zu eriotischen Tanzrunde mit der wirklich sehr betrunkenen Mutter eines unserer SALEM-Kinder wieder, aus der ich mich mit Freude von den anderen retten lasse.
Anschließend beschließen wir, dass es eine gute Idee ist noch unseren restlichen Keksteig zu verbacken. Ich muss gestehen, dass leicht angeheitert um 00:30 Kekse ausstechen und Vanillekipferl rollen auch echt was hat.
Das Einzige, was ich wirklich niemandem empfehlen kann, ist Bier mit rohem Keksteig zu mischen.. Bist du blöd, mir war schon lange nicht mehr so schlecht. Aber hey, immerhin haben wir jetzt echt genug Kekse und zu unserer Verteidigung muss ich auch sagen, dass wir nicht die Küche abgefackelt haben.
du kümmerst dich um Orangen und Zitronen und wir ums schneeschaufeln!